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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 465

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 12. Eintritt der spanischen Macht mit ihren Entdeckungen »c. 465 lich dem Mittlern und südlichen, war noch nie eine Kunde nach Europa gekommen. Da trieb zuerst seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts die Forschbegier, die Ruhmsucht, der Golddurst die kühnen Entdecker aus Portugals Häfen die west-afrikanische Küste hinab, bis sie (1471) die Bucht von Guinea und (I486) durch Diaz das Cap der guten Hoff- nung erreichten. Aber von Allem, was die Portugiesen in Afrika fanden, '' interessirte sie nichts als das Gold. Die elenden Haufen der nackten Wilden überließen sie auch ferner sich selber. Nur an den Küsten von Guinea und Mozambique legten sie später ihre Niederlassungen an und bauten daselbst ihre Städte mit Kirchen und Klöstern. Ihr eigentliches Ziel war aber ein anderes: das reiche Wunderland Ost- indien. Im Jahr 1498 erreichten sie es. Da trat ihnen eine viel- tausendjährige Cultur mit allem Schimmer des äußern Glanzes ent- gegen. Aber die Grundlagen dieser alten Heidenstaaten waren längst schon morsch geworden. Mohamedanische Waffen hatten die meisten indischen Radschas besiegt, und eine schwere religiöse und nationale Zerrüttung hatte um sich gefressen wie ein Krebs, und die innersten Säulen des uralten Domes indischer Herrlichkeit zerstört. Da kamen die Portugiesen. Nicht zogen sie mit Kriegsheeren in das Innere des Landes, aber die Küsten unterwarfen sie sich, die Häfen von Malabar, von Malacca, von Sumatra und Java öffneten sie sich, ihre Forts und Factoreien erhüben sich aus den Molukken, wie auf Ceylon und den Küsten von Ormus. Von Goa aus herrschten ihre kühnen und klugen Vicekönige über ein weites Jnselreich von den Sunda-Inseln und Ma- cao bis nach Socotara. Mit den Kriegsleuten zogen die Mönche aus, um die unterworfenen Heiden zu taufen, und neben den Regierungsge- bäuden und Handelsmagazinen erhoben sich die christlichen Kirchen und die Klöster der Franciscaner. Wie viele Thaten der Finsterniß aber auch bei dieser Ueberwältigung friedlicher Völker und dem Bekehrungs- zwang fanatischer Priester verübt sein mögen, so fallen doch die portu- giesischen Verschuldungen in Ostindien weit weg gegen das schreck- liche Nachtstück, welches die spanische Eroberung der amerikanischen Länder vor uns aufrollt. Am Ende des Jahres 1492 nahm der erste Entdecker, der hoch berühmte C o l u m b u s, die Insel Haytioderhispantola in Besitz und fand daselbst etwa eine Million Menschen, schwach und gutmüthig, die keinen Widerstand leisteten, von denen nichts zu besor- gen war. Und am Ende des Jahrs 1508 fand man keine 60,000 mehr übrig. Wo waren die 940,000 geblieben? Sie waren alle umgekom- men, verhungert, zermartert, aus den Aeckern, in den Bergwerken, bei den Bauten, in den Gefängnissen der Spanier oder an den eingeschlepp- ten Krankheiten zu Grunde gegangen. Als der waghalsige und uner- schütterliche Cortez mit 600 Spaniern und 10,000 Eingebornen, welche die drückende Oberherrschaft des eingedrungenen Aztekenstammes abschüt- teln wollten, das weite, wohl verwaltete mericanische Reich und die glänzende Hauptstadt Merico eroberte (1521), da bekamen die Folter- werkzeuge, die Henkerbeile und die Scheiterhaufen eine schreckliche Ar- beit. An einem einzigen Tage wurden 40,000 Mericaner niedergemacht, und an einem andern 400 Edle langsam verbrannt. Zwar diese ». Rohden, Leitfaden. 30

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 674

1859 - Lübeck : Rohden
674 Xxv. §. 14. Blick in die Heidenwelt. seit Anfang dieses Jahrhunderts haben sich die Sendboten vieler eng- lischer und amerikanischer Missionsvereine mit ihnen gemischt, so daß Amerika jetzt nicht mehr als ein heidnischer Welttheil zu betrachten ist, sondern als christlicher, halb evangelisch und halb katholisch. Und da- bei ist noch eine ganz besondere, tief ergreifende Thatsache hervorzu- heben. Bekanntlich herrscht in allen mittleren und südlichen Staaten Amerika'ö die Sklaverei. Schwarze Sklaven waren aus Afrika her, zum Theil unter empörenden Grausamkeiten nach Amerika geführt, um in den Bergwerken und den Plantagen zu arbeiten. Man hatte wohl Recht, sie zu beklagen als die herabgewürdigtsten und elendesten unter den Söhnen Ham's, der aller seiner Brüder Knecht sein soll. Und siehe, gerade diesen elendesten Knechten ging das helle Licht, der süße Trost des Evangeliums am ehesten aus. Mit Haufen fielen sie den barmherzigen und demüthigen Boten Jesu Christi zu. Wären sie in ihrem Vaterlande, in Afrika, geblieben, sie würden noch lange nicht, vielleicht in ihren: Leben nicht, eine Kunde vom Evangelium erlangt haben. Denn kaum die äußersten Küstenränder Afrika's sind mit Mis- sionaren versehen. Bis in das Innere des Landes, von woher die meisten Sklaven stammen, hat noch kein christlicher Prediger zu drin- gen vermocht, da das Land aus allen Seiten von todbringenden Rän- dern umsäumt ist. So mußten sie denn als Sklaven aus ihrem irdi- schen Heimathland hinweggeführt werden, um in der Fremde zur ewigen evangelischen Freiheit und zur seligen Heimath der Kinder Gottes ge- führt zu werden. — Auch im südlichen Afrika, im Capland, ist die Brüdermission die erste gewesen. Sie hat dort 1736 begonnen, und nachdem sie von den europäischen Ansiedlern vertrieben war, zum zwei- ten Male 1792. Auch dort haben sich eine Menge englischer, schotti- scher, amerikanischer, deutscher und sogar französischer Missionare an- geschlossen; das ganze Capland ist als ein christliches Land zu bezeichnen, und weithin in'ö Innere des unbekannten Landes, zu den Kafsern, Betschuanen und Hottentotten sind die Boten Christi vorgeschritten, überall, wohin sie kamen, die Erweisungen göttlicher Gnaden mit sich tragend. Mittlerweile hat sich auch die dänisch-hallische Mission in Ost- indien weiter entwickelt. In Ostindien war die Aufgabe eine ganz andere, als in den amerikanischen und afrikanischen Gebieten und auf den Inseln der Südsee. An allen diesen Punkten waren es wilde, rohe Völkerschaften, auch die gefördertsten unter ihnen doch nur mit sehr geringen Anfängen staatlicher Bildung und geistiger Entwicklung, ihr Götzendienst roh, scheußlich, abgeschmackt, ihre religiösen Vorstellungen unsinnig, ekelhaft, oder ganz in Vergessenheit gerathen, ihre äußere Lage dürftig, unsicher und allem Jammer preisgegeben. Da konnte denn kein Zweifel sein, daß Viele, daß eine große Menge sich dem Rufe dessen zuwenden würde, der alle Mühseligen und Beladenen so freund- lich zu sich einladet. Aber anders steht die Sache im südöstlichen Asien. Jene beiden großen Reiche Ostindien und China, die beiden letzten noch aus uralter grauer Heidenzeit unverändert bis in unsere Zeit hin- einreichenden Heidenstaaten voll der reichsten Bildung und alt einhei-

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 37

1859 - Lübeck : Rohden
Iv. §. 5. Die Eqnanitcr cun Meer (Phönizier). 37 Eigentümer zurückfällt, unmöglich gemacht. Die Abgaben, welche Jeder zu geben hat, sind Dankopfer, welche dazu dienen sollen, das Nationalheiligthum und die Diener desselben, die Priester und Leviten, zu unterhalten. Diese letzteren aber haben die Verpflichtung, nicht bloß den Tempeldiensi zu besorgen, sondern auch die Kenntniß des Ge- setzes im Volke lebendig zu erhalten. So sollte das Volk ohne mensch- lische Herrscher, lediglich durch die natürliche Autorität der Aeltesten und Priester in der Befolgung der göttlichen Gesetze und in sittlicher Reinheit erhalten werden — ein Musterstaat, nicht bloß für alle Nach- barn, sondern auch für die gcsammte Nachwelt. Aber dieser Muster- staat ist nie zu Stande gekommen. Mit den Cananitern in seiner Mitte konnte er nicht bestehen. Die Reinheit war dahin; das Gottes- volk hatte die gottvergessene und abgefallene Welt unter sich zugelassen, und lebte mit ihr in vertraulichem Verkehr — ein trauriges Zeichen, daß die Aufrichtung und Erhaltung eines reinen und heiligen Staa- tes in dieser sündigen Welt nicht ausführbar ist. Aber an die Ein- zelnen im Staate ergeht nichts desto minder die unabweisliche Forde- rung, heilig zu sein, gleich wie Gott heilig ist, und seinen Geboten zu folgen. §. 5. Die Cananiter am Meer (Phönizier). Lassen wir zunächst die weitere Führung des Volkes Israel aus den Augen, und fragen nach den ferneren Schicksalen der Cananiter. Ein furchtbares Strafgericht war über sie ergangen, wenn auch nicht in der ganzen Ausdehnung, wie der Herr es angekündigt hatte. Zwar nicht die sündliche und strafwürdige Nachlässigkeit der Israeliten brachte dem Ueberrest noch eine Gnadenfrist, denn der Herr hätte ja viel andere Mittel in Händen gehabt, sie vollends zu vertilgen. Aber „sein Erbarmen ist zu groß und reuet ihn bald der Strafe." Die canani- tischen und amoritischen Stämme am Jordan, in Gilead und Basan waren wirklich ausgerottet. Im eigentlichen Canaan waren sie besiegt und zinspflichtig geworden, unzählige waren getödtet, andere geflüchtet. Eben damals begannen die massenhaften Auswanderungen der Cananiter über's Meer. Im nördlichen Afrika soll sich noch in später Zeit eine Denksäule erhalten haben mit der Inschrift: daß ihre Vorfahren dorthin geflüchtet seien vor Josua, dem Räuber ih- res Landes. Aber durch alle diese Einbußen wurde doch der Lebensnerv der cananitischen Macht und ihre Bedeutsamkeit für die Weltgeschichte keineswegs berührt. Auch da sie durch spätere Erstarkung des Vol- kes Israel noch tiefer gedemüthigt wurden, da ihr wieder erneuertes Reich im nördlichen Canaan durch Barak und Debora vernichtet, da das ganze Gebirgsland ihnen verschlossen ward und nur noch der schmale Küstenstreif am Libanon hin ihnen übrig blieb, waren sie

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 68

1859 - Lübeck : Rohden
Ps Vii. §. 1. Entstehung und früheste Erscheinung des astatischen Weltreichs. lagenmg der Hauptstadt Samaria konnte das Heer der Syrer schreiten unter Ahab (1 Kon. 20). Und obgleich damals König Benhadad wegen seines frevelhaften Uebernmths den Sieg verlor und schwer ge- ängstigt wurde, so blieben doch die Syrer im Besitz eines Theiles von Gilead; und Ah a b ging zu Grunde, da er es wiederzuerobern suchte (1 Kön. 22). Dann mußte der Prophet Elisa den furchtbaren Krie- ger Ha sael selber zum König über Damaseus salben, zu einer von Gott bestellten Zuchtruthe über das Reich Israel. Er eroberte den größten Theil von Samaria und brachte das nördliche Reich an den Rand des Untergangs (2 Kön. 10, 32 f. 12, 17. 13, 3 — 7). Dann aber wandte sich's wieder. Gott erhörete das Schreien des elenden Volks, welches von den Syrern gemacht worden war wie Drescherstaub, und gab ihnen einen Retter, den König Joas, der fing an das Land von dem Joch der Syrer zu erlösen, und sein Nachfolger Jer o beam Ii. überwand die Syrer vollständig und stellte die alten Grenzen und den Glanz Israelis wieder her (2 Kön. 14). Denn Syrien war nicht zum Gerichtsvollstrecker über Israel berufen, es sollte bald selbst dem Gericht anheimfallen (Jes. 8, 4). Ein so kleines Reich und Volk konnte Israel höchstens auf kurze Zeit erobern, aber nicht über die Länder zerstreuen. Dazu bedurfte es einer gewaltigern Macht und eines ausgedehntern Reichs. Und schon hatte der Herr sich ein solches zugerichtet. Vii. Israel und das Reich Affur. Das asiatische Welt- reich neben dem Gottesreich. Motto: Mag sich eine Art rühmen wider den, der damit bauet? §. I. Entstehung und früheste Erscheinung des asia- tischen Weltreichs. Während das erwählte Volk Gottes sich in dem kleinen syrischen Gebirgslande am mittelländischen Meer mitten unter den feindlichen kleinen Nachbarreichen kämpfend, herrschend, leidend, entwickelte, hatte Gott der Herr im Osten, hinter der uralten großen Völkerscheide, dem Eufrat, sich eine Heidenmacht großgezogen, welche er jetzt zunächst als ein Werkzeug seiner Gerichte an seinem Volk gebrauchen wollte. Trotzig und auf gottentfrcmdeten Bahnen dahergehend, hatte das dort wohnende hochmüthige Heidengeschlecht die Herrlichkeit des Herrn längst vergessen und war auf dem besten Wege, sich wieder hinauf- zuarbeiten zu dem ungeheuerlichen Uebermuth des alten Titanenge- schlechtes, das in denselben Gegenden, in Babel, mit seinem Thurm- bau bis in den Himmel dringen wollte. Während an den Küsten des mittelländischen Meeres die stille aber unabweiöliche Einwirkung des Gottesvolks das Zustandekommen irgend eines größern Heiden-

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 273

1859 - Lübeck : Rohden
Xvii. §. 5. Besondere Stellung der Gothen. 273 hier nicht minder als in Gallien, Italien und Afrika, so oft ein feind- selig gesinnter Kaiser das Scepter ergriff. Durch Gefahr und Tod ließen sich aber, das wissen wir, die heldensinnigen Germanen am wenigsten zurückschrecken. So viele ihrer aus der Wahrheit waren, und von Gott zum Leben verordnet, schlossen sich ohne Zweifel schon damals, als Erstlinge einer bevorstehenden reichen Ernte, den christ- lichen Gemeinden an. Auf der andern Seite aber erschien den ver- folgten Christen im Mittelpunkt des römischen Weltreichs der Einbruch der heidnischen Barbarenhorden als ein gerechtes Strafgericht Gottes über die heidnischen Kaiser sannnt ihren Heeren und Beamten. Nicht bloß die damals wüthenden Seuchen, Pest und Hungersnoth, auch die Gothen, welche den Decius erschlugen, galten ihnen als Rächer der von Decius gemarterten und zerstörten Christengemeinden. Zwar wollten die heidnischen Schriftsteller den Satz umkehren und die Einfälle der Barba- ren für eine Strafe der römischen Götter erklären, denen durch die Christen ihre Ehre geraubt wurde. Aber die erleuchteten Kirchenlehrer wußten den Heiden gar bald nachzuweisen, daß die römischen Götter nicht erst von den Christen um ihre Ehre gebracht, sondern schon längst von den Heiden selber verachtet seien: und daß die Ohnmacht dieser Götter so klar vor Augen liege, daß nur der entschiedene Widerwille gegen die Wahrheit in den Zeichen der Zeit die Mahnungen des lebendi- gen Gottes verkennen könne. §. 5. Besondere Stellung der Gothen. Obgleich unter den Regierungen der folgenden Kaiser (z. B. Vale- ri an und Gallienus, vgl. S. 232 — 236) auch über den Rhein her die Einbrüche der Alemannen und Franken*) noch fortdauerten, so traten doch die Gothen an der untern Donau immer wieder so sehr in den Vordergrund, daß wir sie als die nächsten und gewaltig- sten Werkzeuge zur Erschütterung des römischen Weltreichs ganz be- sonders in's Auge fassen müssen. Sie theilten sich in drei Haupt- massen, Ostgothen, Westgothen und Gepiden, und ihr Reich breitete sich nach Norden und Osten durch Unterwerfung fremder, besonders slavischer Volksftämme so bedeutend aus, daß es sich eine Zeitlang vom schwarzen Meere bis zur Ostsee erstreckte. Zu den Zeiten des Gallienus hatten sie fast die ganze griechische Halbinsel bis zu den Südspitzen des Peloponnes hin plündernd und verheerend durchzogen, hatten während der Regierung des Claudius (268 — 270) auf Schiffen das kleinastatische Festland und die griechischen Inseln bis Kreta, bis Cppern durchstreift und sich als unbestreitbare Herren g Die Franken scheinen die Reste der vor den Sachsen zurückweichendcn sue- vischen Volker des nordwestlichen Deutschlands zu sein, v. Rohden, Leitfaden. 18

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 342

1859 - Lübeck : Rohden
342 Xix. §. 10. Karl der Große und die Mohamedaner in Spanien. nismus fränkischer Grafen mit ihren Unterbeamten, welche wiederum durch außerordentliche Bevollmächtigte und königliche Kammerboten beaufsichtigt, völlig unter den Wink und Willen des mächtigen Selbst- herrschers aller Franken gefesselt waren. §. 10. Karl der Große und die Mohamedaner in Spanien. Noch nach einem andern Schauplatz seiner Thaten müssen wir den ruhmgekrönten Helden begleiten. Denn seine Waffen und Reichs- grenzen reichen nicht bloß von der Tiber bis zur Eider und von den Strömen des Mittlern Ungarns bis zum atlantischen Meer, sondern sie dringen auch tief nach Spanien hinein. Nach Spanien, dem seil bald hundert Jahren mohamedanisch gewordenen Lande mit dem kleinen Rest christlicher Bevölkerung in den nördlichen Gebirgen. Nur als Karl das longobardische Reich in Italien stürzte, hatte er gegen Christen gekämpft. Nach allen anderen Seiten hin standen ihm Heiden gegenüber und der Sieg seiner Heere war zugleich ein Sieg des Christenthums über heidnischen Götzendienst und Zauber- wesen; und wir haben gesehen, mit welcher furchtbaren Härte Karl die heidnischen Greuel ausrottete, besonders unter den Sachsen. Hier nun, in Spanien, stand er den Sara eenen gegenüber und war doch auch selber von Sara eenen herbeigerufcn. Wunderbare Ge- nauigkeit der göttlichen Vergeltung! Durch innern Verfall und Bür- gerkriege im spanischen Christenreich, durch verrätherisches Herbeirufen des Saracenenheeres aus Afrika war es den Mohamedanern gelungen, die schöne pyrenäische Halbinsel für ihren Afterpropheten Mohamed zu erobern. Jetzt wiederholte sich derselbe Zug von Begebenheiten umgekehrt. Durch innern Verfall und Bürgerkriege im spanischen Saracenenreich, durch verrätherisches Herbeirufen des Frankenheeres aus dem nördlichen Nachbarland gelingt es den Christen, wenigstens die nördliche Hälfte der schönen pyrenäischen Halbinsel wieder für den Herrn Christus zu gewinnen. Es war die Zeit des blutigen Unter- ganges des ganzen blutbefleckten ommijadischen Khalifenhauses (S. 318). Die Herrschaft der neuemporgekommenen Abassiden ward von et- lichen Statthaltern (Wali) in Spanien anerkannt, von anderen nicht. Das gab schon blutige Streitigkeiten. Dazwischen hinein kam nun noch der einzig überlebende, aus dem allgemeinen Blutbad gerettete Ommijadensprößling Abderrhaman, der sich zum Emir von Cor- dova (später zum Khalif von Spanien) machte. Viele Statthalter wollten sich ihm und seinem Nachfolger nicht unterwerfen. Da wurde denn sogar der weite Weg von Saragossa nach Paderborn nicht ge- scheut, um Karl zur Hülfe gegen die aufstrebenden Ommijaden her-
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